Auf heißen Kohlen grillen

Holzkohle, Briketts, Kokos?

Klassisch mit Holzkohle, Briketts – oder gar mit Kokosnuss? Darüber hinaus gibt es bei den Produkten große Qualitätsunterschiede, die man am Klang erkennt.

Wer sich wundert, warum Nackensteak und Bratwurst beim Nachbarn immer besser schmecken, sollte ihn als erstes nach seiner Grillkohle fragen. Deren Eigenschaften sind im Prinzip genauso wichtig wie die des Fleisches, bei dem man ja auch auf Qualität und Herkunft achtet. Aber wie erkennt man gute Grillkohle, wann greift man lieber zu Briketts und was sind die Alternativen?

Fakt ist, dass Holzkohle erheblich weniger Zeit zum Durchglühen benötigt – ein wesentlicher Vorteil gegenüber Briketts. Während man beim Grillen mit Holzkohle schon nach rund 20 Minuten die ersten Leckerbissen auf den Grill legen kann, dauert es bei Briketts mehr als doppelt so lange. Weil Holzkohle im Vergleich auch deutlich mehr Hitze entwickelt, eignet sie sich eher für schnelles Grillen bei großer Hitze, während Briketts für längeres, indirektes Grillen mit weniger Hitze prädestiniert sind. Manche Experten raten zu einer Mischung von beidem.

Holzkohle oder lieber Briketts

Holzkohle und Briketts unterscheiden sich schon bei der Herstellung und Zusammensetzung: Holzkohle entsteht beim Verkohlen von Laubhölzern wie Buchenholz. Bei 400 °C wird die faserige Struktur von Holz zu der typischen kristallenen Holzkohle Form. In der Regel bleibt sie naturbelassen. Bei Briketts handelt es sich um eine Variante von Holzkohle. Holzkohlebriketts werden aus gemahlener Holzkohle hergestellt und mithilfe von Bindemitteln wie Stärke zu rundlichen Briketts gepresst. Beim Grillen sollte man darauf achten, dass sie möglichst wenig Ascherückstände nach dem Grillen aufweisen, denn daraus lässt sich schließen, dass weniger Zusatzstoffe beigesetzt wurden.

Grillkohle gepresst
Grillkohle
Grillbriketts

Kokosbriketts, eine Alternative

Als nachhaltige Alternative gibt es mittlerweile auch Kokosbriketts auf dem Markt, die aus den verkohlten und gepressten Schalen der Südfrucht hergestellt wird und mit einer hohen Brenndauer punktet. Die exotische Eierkohle erzeugt mit 5 bis 7 Prozent wesentlich weniger Asche als handelsübliche Briketts mit einem Aschegehalt zwischen 15 und 25 Prozent. Somit fällt auch der Aspekt der Reinigung positiv für Kokosbriketts aus. Weil Kokoskohle aufgrund ihrer Reinheit weder raucht noch stinkt, begeistert sie nicht nur Grillfans, die umweltfreundlich grillen wollen.

Kokosbriketts
Kokosraspeln

Echtes Grillen nur mit Holzkohle

Für viele eingefleischte Grillmeister ist der Verzicht auf echte Holzkohle jedoch undenkbar, nicht zuletzt, weil der typische Geruch fehlt. Aber wie erkennt man hochwertige Qualität und was sind die Unterschiede? Gute Holzkohle besteht aus möglichst gleich großen Stücken, sie besitzt einen leichten Blauschimmer und ist feinporig. So brennt sie ruhiger ab. Es hilft auch der Klangtest: Schmeißt man ein Stück Holzkohle gegen einen harten Gegenstand, zerbricht es. Ertönt dabei ein heller Ton, ist das Material weitgehend frei von Säuren und Teer und das ist besser für die Gesundheit und Umwelt.
Fleisch auf dem Monolith
Glühende Kohlen
Holzkohle_gluehend

Nicht die Katze im Sack kaufen

Kohle aus Laubholz wie das von der Buche eignet sich grundsätzlich am besten zur Herstellung von Holzkohle und Briketts. Das Holz ist besonders fest, erzeugt viel Hitze und brennt lange. Je kleiner die Holzkohlestückchen im Sack, desto günstiger ist auch der Preis. Da die kleinen Kohle-Stückchen billiger Discounter-Ware am schnellsten herunterbrennen, sollte man darauf achten, die Kohle nicht „im Sack zu kaufen“ und auf Restaurant-Qualität zu achten. „Restaurant Holzkohle“ ist eine spezielle Selektion aus ausschließlich großen Stücken, „Lumpwood“ auf Englisch. Sie erhielt ihre Bezeichnung, weil Restaurants mit einem offenen Grill als erstes die großen Stücke Holzkohle eingesetzt haben.

Greek Fire

Ein regelrechter Hype wird gerade um die Premium-Kohle von „Greek Fire“ gemacht. Das Brikett mit sehr hohem Kohlenstoffgehalt wird aus reinen Naturmaterialien ohne Zusätze gepresst. Das Ergebnis sind Briketts, die hohe Hitze über Stunden abgeben. Ein neuartiges Design mit einer Luftröhre soll für minimale Aschebildung und fast rauchfreier Verbrennung sorgen. Mit knapp 30 Euro für zehn Kilo nicht günstig, dafür aber wiederverwendbar: Wenn der Grillvorgang beendet ist, lassen sich die Briketts in einem Wassereimer auslöschen, trocken und stehen danach wieder für eine weitere Verwendung zur Verfügung.

Für alle anderen Grillkohlesorten gilt: Nachdem sie abgelöscht wurde, am besten in einen Beutel füllen und im Restmüll entsorgen. Viele öffentliche Plätze haben auch extra Behälter für Grillkohle aufgestellt, wo man die Holzkohle entsorgen kann.

Grillkohle hat kein Mindesthaltbarkeitsdatum und kann also nicht schlecht werden. Gelagert werden sollte sie jedoch in verschlossenen Säcken im Keller, da feuchte Kohle beim Abbrennen stärker qualmt.

Bild & Text: Canva, Redaktion KULT-GRILL

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